Ein Ausflug mit einem Abstecher in die Vergangenheit

 

Es ist Sonntagmorgen am 16. Mai 2010.
Wir, Mitglieder und Freunde des „Gemischter Chor Hannover-Döhren e.V.“ stehen im Foyer des Auswanderer Hauses in Bremerhaven.
Von dort bis zur nach gebauten Wartehalle für die Emigranten früherer Epochen sind es nur ein paar Schritte und dennoch lassen uns die Räume dieses Museums die Gegenwart fast vergessen.

Beim Rundgang durch das Auswanderer Haus werden wir zu zwei verschiedenen Persönlichkeiten.
Zum einen ist da der Mensch des 21. Jahrhunderts, der in der Galerie der 7 Millionen nach dem Schicksal seines auf der Eintrittskartevorgestellten Auswanderers forscht und ihn auf seiner Reise in die USA bzw. nach Argentinien begleitet und zum anderen, und das ist besonders spannend, fühlt man sich durch die Atmosphäre vieler Räume um Jahrzehnte zurück versetzt und wirklich wie ein Passagier der 3. Klasse, vor, während und nach der Überfahrt mit einem Auswandererschiff.

In den Ausstellungsräumen, ergänzt durch die Ausführungen von Frau Striegnitz, unsere Begleiterin, erfahren wir viel über die Umstände einer Auswanderung im 19. und 20. Jahrhundert:

Die Gründe für die Auswanderung wie z.B. Armut und Arbeitslosigkeit, polische Verfolgung und andere mehr, die Strapazen der Überfahrt wegen der mangelhaften Hygiene und Ernährung und am Ende noch die Schwierigkeit eine Einreisegenehmigung zu bekommen.

In der Halle „Abschied und Aufbruch“ ist die Stimmung an der Kaje von Bremerhaven an einem November Morgen des Jahres 1888 täuschend echt eingefangen, und auf der Gangway bei einem Blick zurück, vergisst man fast, dass dort nur Puppen stehen und man kann sich gut hineinversetzen  in die Gedanken eines Auswanderers: „Ist es richtig, die Heimat, Verwandte und Freunde zu verlassen? Was wird mich in der Neuen Welt erwarten?“

Nur Puppen sind es auch, die in den Kojen der Schlafräume liegen. Aber alles ist so realistisch dargestellt, dass man die muffige Luft zu riechen und das Schnarchen und Husten der Mitreisenden zu hören glaubt .Nach dieser Zeitreise tut es gut, nach dem schmackhaften Essen, bei einem Spaziergang am Hafen den frischen Seewind zu spüren und wieder in der Gegenwart anzukommen.

Unsere letzte Station dieses erlebnisreichen Tages ist das malerische „Dorf der Bauern und Künstler“ Fischerhude. Dort genießen wir die ganz besondere Atmosphäre dieses Ortes, die lange vermisste Maisonne und Kaffee und Kuchen in einem der gemütlichen Cafés.

Am Ende sind wir uns alle einig: Das war wieder ein wunderschöner Tagesausflug!
Herzlichen Dank unserem Veranstaltungsteam, das uns dieses Erlebnis ermöglicht hat, und unserem Busfahrer, Herrn Möller für seine ruhige sichere Fahrweise!

 

Regine Lieske

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