Es ist wohltuend zu wissen,
 

dass es sie noch gibt, diese Menschen, die danach streben, Wissen weiter zu geben, Traditionen zu bewahren…

Uns haben die ehrenamtlichen Mitarbeiter des „Freundeskreises Schwarze Kunst e.V.“ jedenfalls nachhaltig beeindruckt.  
Mit Leidenschaft und Sachkompetenz führten sie uns durch ihr Buchdruck-Museum, das 2004 von Setzern, Druckern, Buchbindern und weiteren Fachkolleginnen und Kollegen gegründet wurde, um das nahezu verschwundene Fachwissen der Buchdruckerkunst zu erhalten und weiter zu geben.

Gleich zu Beginn unseres Besuches wurden wir Zeugen davon, dass es ihnen eindrucksvoll gelingt.
Wir trafen auf eine lautsstark arbeitende, begeisterte Schülergruppe beim Fertigstellen ihrer Schülerzeitung.

Das Museum ist nämlich eine für den Stadtteil Linden typisch im Hinterhof gelegene Werkstatt, eingerichtet im Stil einer Druckerei der 50er Jahre.

So erfuhren wir als Besucher nicht nur etwas über die beweglichen Lettern des Johannes Gutenberg, die Holzpresse, den Mehrfarbendruck, die Bleilettern-Technik, Offset- und Tiefdruck, Anekdoten bei der Erstellung der HAZ oder NP, die heutzutage mangelnde Kenntnis der deutschen Rechtschreibung…

Sondern wir wurden auch selbst aktiv und setzten und druckten unsere eigene Seite. (s. Foto)

Unter der tatkräftigen Einweisung und Anleitung wurde somit auch ein weiterer Anspruch der im Museum tätigen Mitarbeiter eingelöst.
Sie verstehen sich als lebendes Museum, d.h.: alles, was sie ausstellen, kann und soll auch genutzt werden.

Nach ungefähr zwei Stunden verließen wir das Buchdruck-Museum mit der individuell gefertigten druckfrischen (!)Seite im Briefumschlag und der Gewissheit,
dass es wohltuend ist zu wissen, dass es sie noch gibt …

 

Ulla Tadken-Horstmann

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